Johann Sebastian Bach
Einer der großartigsten Komponisten seiner Zeit war der Organist Johann Sebastian Bach. Er schrieb wunderschöne klassische Musik, die bis heute Künstler aus aller Welt inspiriert. Als jüngstes von acht Kindern wird er am 31. März 1685 im thüringischen Eisenach geboren. Einer großen Musikerfamilie über mehrere Generationen hinweg entstammend, erwirbt er den größten Ruhm. Er wird von seinem Vater Johann Ambrosius Bach bereits in seiner frühen Kindheit in den Grundlagen der Violine unterwiesen. Erste Erfahrungen an der Orgel erlangt Johann Sebastian Bach durch den Cousin des Vaters, der als Organist in der Georgenkirche in Eisenach tätig ist. Nach dem Tod der Mutter im Jahre 1694 und dem des Vaters im darauffolgenden Jahr, wird Bach im Alter von neun Jahren zur Vollwaise und zieht zu seinem dreizehn Jahre älteren Bruder Johann Christoph Bach nach Ohrdruf, der ihn im Spiel von Tasteninstrumenten und dem Lesen von Musiknoten unterrichtet.
Als einziges Mitglied seiner Familie erreicht der junge Johann Sebastian bis dato einen höheren Schulabschluss. Dank seiner guten Leistungen erhält er sogar Stipendien für seine Ausbildung. Mit seinem Bruder repariert er regelmäßig die Orgel der St. Michaeliskirche, wodurch er ein umfassendes Verständnis für die Mechanik der Instrumente erlangt. Im Jahre 1703 zieht Bach nach Arnstadt, um einer Anstellung als Organist in der Neuen Kirche nachzugehen. Dort lernt er seine Cousine zweiten Grades Maria Barbara Bach kennen, die wenige Jahre später seine Frau werden soll. 1707 zieht er in die freie Reichsstadt Mühlhausen, um dort als Organist in der Divi-Blasii-Kirche zu arbeiten. Im Oktober des gleichen Jahres heiratet er Maria Barbara, dank der er Vater von sieben Kinder wird. Nach einem Vorspiel vor Herzog Wilhelm Ernst und mehreren Auftragskompositionen zieht er mit seiner Familie 1708 nach Weimar, wo er 1714 einer Anstellung als Konzertmeister nachgeht. Hierfür komponiert er alle vier Wochen eine Kantate zur Sonntagsmesse. Noch vor einem Entlassungsgesuch, unterzeichnet er 1717 einen Vertrag als Hofkapellenmeister in Köthen, weshalb er für kurze Zeit inhaftiert wird und als Konzertmeister in Ungnade entlassen wird.
Nachdem seine Frau während seiner Zeit auf Reisen im Jahre 1720 verstirbt, lernt er in Köthen die Sopranistin Anna Magdalena kennen, die er im Dezember des folgenden Jahres heiratet. Sie bekommt dreizehn Kinder von ihm. Aufgrund von Todesfällen unter seinen Kindern sieht sich Bach längere Zeit nicht in der Lage, neue Stücke zu komponieren und vorzutragen. Lediglich für den Fürsten Leopold, mit dem er bis an sein Lebensende eine enge Freundschaft führt, spielt er wiederholt. Im Mai 1723 zieht es ihn nach Leipzig. Dort erhält er die Stelle als Thomaskantor. Zu seinen Aufgaben zählt unter anderem das Schreiben von Kantaten zu jeder Sonntags- und Feiertagsmesse für die vier Hauptkirchen Leipzigs. So sind in dieser Zeit viele Musiknoten von ihm niedergeschrieben worden. 1729 wird ihm zudem die Leitung des Collegium Musicum übertragen, das deutsche und italienische Instrumental- und Vokalmusik aufführt. Ab 1740 wendet er sich den Kompositionen für die Kirche zunehmend ab und konzentriert sich auf das Schreiben weltlicher Musik.
Aufgrund einer Augenkrankheit und schwerer motorischer Störungen in seiner Schreibhand ist er jedoch 1746 gezwungen, die Leitung des Collegium Musicums wieder abzugeben. Er sieht sich nicht mehr in der Lage, seine Musiknoten selbstständig zu notieren. So erliegt er am 28. Juli 1750 sodann seiner Krankheit und verstirbt im Alter von 66 Jahren.
Johann Sebastian Bach war bekannt für seinen respektvollen Umgang mit musikalischen Kollegen, seinem schier grenzenlosen Ehrgeiz Neues zu erlernen und für seine Weltoffenheit. Er bereiste viele Städte, um sich musikalisch weiterzuentwickeln und um sein Können am Klavier, der Orgel und in der Komposition zu perfektionieren. So lassen sich in seinen Werken Einflüsse diverser musikalischer Gattungen aus dem deutschen, österreichischen, französischen und italienischen Raum erkennen. Obwohl er es zu Lebzeiten nicht zu großem Ruhm geschafft hat, war er in höheren Gesellschaftsschichten ein geschätzter Komponist und gefragter Musiklehrer. Seine über achtzig Schüler wohnten während ihrer Unterweisung bei ihm, um von ihm in klassischer Musik unterrichtet zu werden. Die eigenen Kinder genossen allesamt eine hervorragende schulische und musikalische Ausbildung. Johann Sebastian Bach war einer der ersten Organisten, die den Daumen als vollwertigen Spielfinger ansahen. Dadurch konnte er besonders anspruchsvolle Stücke komponieren, die jedoch oftmals künstlich und unnatürlich wirkten. Da sie so schwer zu erlernen waren, fanden seine Stücke zudem erst weit nach seinem Tod während der sogenannten Bach-Renaissance wieder Beachtung und beeinflussten später sogar Musiker wie Mozart und Beethoven. Über tausend Stücke klassischer Musik hat Johann Sebastian Bach komponiert und Musiknoten dafür niedergeschrieben. Darunter viele Orgelwerke, Kantaten und Vokal- als auch Instrumentalstücke. Zu seinen berühmtesten Werken zählen sowohl die Jagdkantate und die Kaffee-Kantate als auch die Johannes-Passion und Matthäus-Passion .