Georg Friedrich Händel
Der am 5. März 1685 in Halle geborene Georg Friedrich Händel verstand sich nicht nur im Komponieren wundervoller, klassischer Musik, sondern hatte als einer der wenigen Komponisten ein ausgezeichnetes, unternehmerisches Talent. Über seine Kindheit und Jugend ist allerdings wenig bekannt, jedoch scheint Händels Vater Georg von einer geplanten Karriere seines Sohnes als Musiker alles andere als angetan zu sein. Seine Mutter Dorothea Händel erkennt aber sein Talent und fördert seine musikalische Ausbildung. Letztendlich überzeugt der junge Georg Friedrich Händel im Alter von acht Jahren dann doch noch seinen Vater, nachdem bei einem seiner Orgelspiele sogar der Herzog von Sachsen-Weißenfels zugegen ist und dieser auf die musikalische Ausbildung des jungen Genies plädiert.
So wird er zum Schüler des Komponisten und Musikdirektors der Marktkirche Unser Lieben Frauen Friedrich Wilhelm Zachow. Er genießt eine umfassende Unterweisung in Instrumental- und Kompositionstechniken und dem Lesen von Musiknoten. So folgen erste Kompositionen in einem Alter von nur neun Jahren. Georg Friedrich Händel ist seine schulische Karriere dennoch sehr wichtig, so immatrikuliert er 1702 an der Universität Halle im Fach Rechtswissenschaften und schließt das Studium erfolgreich ab. Seine Musik vernachlässigt er jedoch nicht, weshalb er am Hallenser Dom seiner einzigen traditionellen musikalischen Anstellung als Organist nachgeht. 1703 ist er zudem als Violinist und Cembalist an der Oper Hamburg tätig. Dort befreundet er sich 1704 mit dem Dirigenten und Sänger Johann Mattheson, mit dem er nach einem Streit während der Vorstellung dessen Oper Cleopatra ein Degenduell führt, bei dem allerdings niemand zu Schaden kommt. Im folgenden Jahr kommt es zur Uraufführung seiner ersten beiden Opern Almira und Nero . Doch erst die Oper Agrippina , die 1706 uraufgeführt wird, verschafft ihm den großen Durchbruch.
Es folgt die Anstellung als Kapellmeister in Hannover im Jahre 1710 und die erste Reise nach London ein Jahr später. Dort findet die Uraufführung seiner Oper Rinaldo statt, was jedoch zur Folge hat, dass Händel seinen Urlaub in Hannover zu lange überziehen muss. Dank eines Entschuldigungsschreibens des Pfalzgrafen Johann Wilhelm vom Düsseldorfer Hof kann er jedoch ohne Probleme nach Hannover zurückkehren. Sein Herz verliert er allerdings an London, weshalb er schon 1712 wieder dorthin zurückkehrt. Vier Opern und das von Königin Anne beauftragte Utrechter Te Deum und Jubilate verschaffen ihm eine lebenslängliche Pension aus dem Königshaus. Der spätere König Georg I. beauftragt ihn 1717 mit der Komposition der Wassermusik und beruft ihn als Musiklehrer für seine Tochter Prinzessin Anne, der er das Klavierspiel beibringt. Des Weiteren ist er als Hauskomponist des Earl Of Carnarvon tätig. 1719 übernimmt er zudem als Mitbegründer der Royal Academy of Music am King's Theatre den Posten als musikalischer Direktor. Die Akademie ist jedoch von Anfang an finanziell nicht tragbar, weshalb sie 1727 wieder schließen muss.
Georg Friedrich Händel hat allerdings ein Händchen für Finanzen und verdient viel Geld mit dem Verkauf von Eintrittskarten und Musiknoten. Die Investition in Staatsanleihen der Bank von England verschafft ihm zusätzliches Kapital. So kauft er sich ein Haus an der Lower Brook Street, in dem er bis an sein Lebensende wohnt. 1729 eröffnet er die zwei Opernakademie und komponiert daraufhin weitgehend Oratorien. Erfolge an der Akademie von Oxford bringen ihm weiteren Ruhm ein. Nachdem 1733 die Opera of the Nobility, die sogenannte Adelsoper, eröffnet, steuert die Opernakademie Händels in den Ruin. So finanziert er seine dritte Opernakademie im Covent Garden Theatre im gleichen Jahr aus eigener Tasche. Der Adel boykottiert diese jedoch, weshalb sie 1737 Bankrott geht. Dies ist womöglich einer der Auslöser für einen Schlaganfall mit Lähmungserscheinungen. Nach seiner Erholung komponiert Georg Friedrich Händel das Oratorium Messiah zugunsten von Armenkrankenhäusern.
In den darauffolgenden Jahren schreibt er fast ausnahmslos für Oratorien. Er hat außerdem immer noch mit dem Adel zu kämpfen. 1751 erblindet der Komponist zunehmend. Die völlige Erblindung erfolgt ein Jahr später. Dennoch gibt er weitere Orgelkonzerte und verfasst Musiknoten zu vielen Oratorien. Besonders sein Messiah führt er viele weitere Male selbst auf. Am 14. April 1759, ein Karsamstag, verstirbt er in seiner Wohnung. Sein Nachlassvermögen betrug umgerechnet zwei bis sechs Millionen Euro in Wertpapieren, was zeigte, wie geschickt er im Umgang mit Geld war. Als Komponist klassischer Musik des Barock hatte er unter anderem Einfluss auf Größen wie Beethoven und Mozart. Mit 42 Opern, 25 Oratorien, Kirchen-, Klavier- und Kammermusik und Kantaten schaffte er viele atemberaubende Werke, die heute noch in jeder Musikschule studiert werden und Musiker aus aller Welt beeindrucken. Sein berühmtestes Stück war dabei das Oratorium Messiah . |