Quintenzirkel
Der Quintenzirkel ist eigentlich ein Kreis. Er zeigt alle #- und b-Tonarten mit zunehmenden Kreuzen (von 1 bis 6) im Uhrzeigersinn und zunehmenden b-Vorzeichen (wiederum von 1 bis 6) entgegen des Uhrzeigersinns. Dur- und Molltonarten mit denselben Vorzeichen werden an der gleichen Stelle platziert (ein # ist G-Dur und e-Moll). Wo auf einer Uhr die 12 wäre, stehen im Quintenzirkel ohne Vorzeichen C-Dur und a-Moll, wo auf der Uhr die 6 wäre, stehen mit 6 # Fis-Dur oder dis-Moll und gleichzeitig - damit auch gleich klingend - mit 6 b Ges-Dur oder es-Moll. Die Bezeichnung Quintenuhr wäre vielleicht treffender als Quintenzirkel . Wichtig zu wissen: Der Quintenzirkel funktioniert nur mit temperierter Stimmung, er ist also ein künstliches Konstrukt.
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>> Notenshop << Wozu ist der Quintenzirkel da?Der Quintenzirkel ist das kleine Einmaleins der Musiker, sie sollten ihn auswendig können. Jeder Berufsmusiker kann beispielsweise aus dem Stand hersagen:
- C-Dur und a-Moll haben keine Vorzeichen.
- F-Dur hat ein b.
- D-Dur hat zwei #, mit vier # spielen wir in E-Dur oder cis-Moll, das Chopin sehr liebte, mit 6 # oder b s wird ein Stück furchterregend schwer.
- C-Dur hat als Dominante die Tonart rechts im Quintenzirkel - G-Dur mit einem Kreuz - und als Subdominante die Tonart links im Quintenzirkel, nämlich F-Dur mit einem b.
- Wenn ein Stück in C-Dur geschrieben ist, kann eine Passage auf der Subdominante auch in d-Moll erklingen (Paralleltonart zu F-Dur).
- Die Reihenfolge der # heißt aufsteigend Fis-Cis-Gis-Dis-Ais-Eis, die der b s b-es-as-des-ges-ces.
All diese und noch mehr Informationen gehen aus dem Quintenzirkel hervor.
Was muss ich über den Quintenzirkel wissen?
Für die Musiker ist wichtig zu wissen, dass die benachbarten Tonarten zueinander den Abstand von je einer Quinte (fünf Töne) haben. Von C-Dur zu G-Dur sind es die fünf Töne C-D-E-F-G, von F-Dur zu C-Dur die fünf Töne F-G-A-B(b)-C. Auch die Vorzeichen wachsen im Quintenabstand, wenn man im Uhrzeigersinn zählt: Auf Fis folgt Cis, auf B(b) (die Halbtonerniedrigung von H) folgt als zweites b-Vorzeichen Es. Die Quinte wird im Uhrzeigersinn von Es zu B(b) gezählt. Der Quintenzirkel erfüllt damit die Hauptfunktion, sofort die Vorzeichen zu einer Tonart oder umgekehrt die Tonart zu Vorzeichen zu erkennen. Doch er kann noch mehr. Wer sich nur ansatzweise mit Liedbegleitung beschäftigt hat, weiß, dass die meisten einfachen Lieder mit drei Harmonien ausgestattet sind: Die Grundtonart ist die Tonika, hinzu kommt die Dominante eine Quinte über der Tonika oder auf dem Quintenzirkel im Uhrzeigersinn die Tonart rechts neben der Tonika, die dritte Tonart ist dann die Subdominante eine Quinte unter der Tonika oder auf dem Quintenzirkel die Tonart links neben der Tonika. Wer den Quintenzirkel vor Augen hat, weiß sofort, dass zu einem einfacheren Lied in A-Dur die beiden Nebentonarten E-Dur und D-Dur gehören müssen. Es können auch immer die verwandten Molltonarten sein, die übrigens zur verwandten Durtonart den Abstand einer Terz (drei Töne) einnehmen. Beachte: Es gibt natürlich Lieder mit wesentlich mehr Harmonien, doch manchmal sind es auch nur zwei Harmonien (Tonika und Dominante) wie etwa bei Hänschen klein . Darüber hinaus gibt es Doppeldominanten und so fort, diese Thematik würde hier etwas zu weit führen.
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